The doctrine of humanility
Inspiriert durch Thomas Bernhard's "Der junge Mann" von 1969.




Nach mehreren Tagen traut sich der junge Mann wieder auf die Straße, er ist mehr als bereit sein Ziel weiter zu verfolgen. Das Geschehen um ihn herum nimmt er nicht wahr, er würde es sowieso nicht verstehen. Sein Blick nimmt nur die Leure war, die sein Ziel und das Streben danach erfüllen könnten. Zuerst ist es ihm nicht klar, doch dann erkennt er den alten Mann wieder, dem er dieses unbekannte Gefühl, die Scham verdankte. Er wurde wütend, er wusste nicht einmal wieso, doch die Wut fühlte sich gut an. "Hee alter Mann, ich kenne dich doch! Was bildest du dir ein, mich einfach zu ignorieren!", schrie er. Der alte Mann bermerkte ihn nicht einmal, er schien wieder in seiner eigenen Welt gefangen zu sein. Der junge Mann stürmte zu ihm, rüttelte an seiner Schulter, vor Wut traten die Adern an seinem Hals hervor. "Hör auf mich zu ignorieren! Rede endlich!", brüllte er aus vollem Halse. Doch der alte Mann sah ihn nicht an, als er sich umdrehte. Sein Blick war leer, kein Leben war darin zu finden. " Marie", hauchte er. "Marie, verlass mich nicht!". Der alte Mann umklammerte den Arm des jungen Mannes. Tränen verschleierten nun seine Augen. Sie waren nicht länger leer, es stand ein überwältigender und tiefer Schmerz in ihnen. Da durchströmte den jungen, sonst so kalten, ja fast schon authistischen Mann ein Gefühl, das jeder andere wohl als Mitgefühl bezeichnet hätte. " Ganz ruhig, alter Mann. Marie ist nicht hier, aber ich bin ja da.", sagte er. Er nahm die Hände des alten Mannes und führte ihn zu einer Bank. " Möchtest du mir nicht deinen Namen nennen? Du bist ja sicher nicht nur der alte Mann." Der junge Mann sah in die Augen des Alten, der seine Worte wohl vernommen hatte, denn seine Augen waren nicht länger von Schmerz erfüllt, er war zwar noch da, so schnell würde er ihn wohl auch nicht loswerden, aber die Frage nach seinem Namen hatte ihn wohl zumindest ein Stück in die Gegenwart zurückgeholt. " Mein Name?", fragte der alte Mann erstaunt, er hatte ihn wohl schon lange nicht mehr ausgesprochen, stellte der Junge fest. " Mein Name ist Harald", sagte der alte Mann nach einiger Zeit. " Hallo Harald, ich bin....", da musste auch der junge Mann überlegen, er hatte seinen Namen, den, der in seinen Papieren stand noch nie jemandem anvertraut. Er hätte nicht gewusst wieso. " Ich bin Jan." Wieder erwachte ein ungewohntes Gefühl in ihm, Neugierde. " Also Harald, möchtest du mir vielleicht ein bisschen von Marie erzählen?", fragte Jan den Alten. Und so erzählte der Alte Jan seine Geschichte, eine tragische, aber auch eine Geschichte die von Kämpfen und Glück erzählte. Harald wusste sicher nicht, dass er Jan so viel beibrachte. Er lehrte ihn die Menschlichkeit. Die Begegnungen mit dem Alten veränderten Jans Leben. Aus dem Jungen, der so gut wie keine Gefühle kannte und dem die Menschenkenntnisse fehlten, wurde der Junge mit Mitgefühl.