Freitag, 1. Juni 2012
Der Kioskbesitzer
Wörter, manche würden sagen sie sind belanglos, haben nichts miteinander gemein. Was man daraus schaffen kann? Kreative Verstrickungen der Wörter, eine intellektuell äußerst wertvolle Umsetzung, oder auch nur eine kunstvolle Aneinaderreihung. Nun die Wörter die nun folgen, hinter ihnen steht keine Absicht, keine intelligente Erwiderung. Es ist einfach nur eine Geschichte, die von etwas erzählt.

Der Kioskbesitzer ging, wie jeden Morgen, zu seinem kleinen Kiosk. Er schloss ihn auf und hob die schweren Läden von dem Verkaufsfenster. Er wischte eine leichte Staubschicht vom Glas und machte sich daran, die neuesten Ausgaben diverser Zeitschriften und Zeitungen auszulegen. Danach setzte er sich auf seinen Stuhl und wartete. So saß er da, jeden Tag, und saß seine Stunden ab, auch im Winter. Auch wenn er manchmal fror, oder ihn im Sommer eine schreckliche Hitze quälte, seinen Kiosk könnte er niemals aufgeben. Er mochte es, Menschen zu beobachten und sie einzuschätzen. Es war seine liebste Beschäftigung. Andere, die wussten es gar nicht zu schätzten, jeden Tag neue Menschen kennenzulernen, oft so unterschiedliche Persönlichkeiten, wie man sich vorstellen konnte. Er grüßte jede dieser Persönlichkeiten, analysierte ihre Antworten und Handlungen. Manche, die brachten nicht mal eine Begrüßung zustande, andere, die konnten sich vor Freundlichkeit kaum zurückhalten. Das waren seine liebsten Begegnungen. Er konnte mit diesen Menschen stundenlang reden und genoss die Herzlichkeit, die manche Menschen besaßen. Sich selbst, würde er wohl auch als herzlich betiteln. Auch wenn er das nicht begründen konnte. Manch einer hatte ihn schon freundlich und herzensgut genannt und er hatte das sehr genossen, sich fast schon in diesen Worten gesonnt. Die Meinungen anderer Menschen waren ihm wichtig. Freundschaften pflegte er immer sehr gewissenhaft und liebte es, seine Freunde zu bekochen und am riesigen Familientisch zusammen zu sitzen. Das alles ging ihm so durch den Kopf, während er auf seinem Stuhl saß. Da kam sein erster Kunde des Tages und er setzte sein freundliches Lächeln auf und begrüßte den Kunden und wie jeden Tag freute er sich auf die Reaktion.